Bitte nicht noch ein „interkulturelles Frühstück“

Wie wir die Interkulturelle Woche wirklich nutzen können

Die Interkulturelle Woche findet vom 21. - 28. September 2025 bundesweit statt: Rund 6.000 Veranstaltungen in mehr als 750 Städten und Gemeinden werden durchgeführt. Die Grundidee ist wichtig: Respekt, Dialog und Offenheit füreinander sollen gefördert werden.

Viele Kitas und Schulen nutzen die Gelegenheit für „interkulturelle Feste“ oder Projekttage wie „So bunt ist unsere Welt“. Dahinter steckt die gute Absicht: „Kinder sollen offen für andere Kulturen werden.“

Doch genau hier liegt das Problem.

Wenn Kinder und Familien gebeten werden, von „ihrer Kultur“ zu erzählen, Essen „aus ihrem Land“ mitzubringen oder „traditionelle Kostüme“ zu tragen, passiert etwas Unbeabsichtigtes: Es verstärkt das Gefühl, anders zu sein, statt Zugehörigkeit zu fördern. Kinder erleben: „Die einen gehören selbstverständlich dazu – und die anderen sind die Besonderen.“

Das Ergebnis: Ausgerechnet dort, wo wir Vielfalt feiern wollen, entstehen Trennlinien zwischen „wir“ und „sie“.

Was wäre die Alternative?

Echte kulturelle Achtsamkeit. Das bedeutet: Nicht nur für eine Woche Vielfalt „zeigen“, sondern sie im Alltag leben.

Statt Länder zu vergleichen, können wir Familienkulturen wertschätzen – also die Routinen, Traditionen und Lebensrealitäten, die Kinder und Familien tatsächlich prägen.

Drei praktische Ideen für die Interkulturelle Woche:

  1. Familien sichtbar machen: Ein Willkommensplakat mit Fotos der Kinder und Bezugspersonen (plus Sprachen), oder einen Familien(stamm)baum gestalten, der zeigt: Jede Familie ist einzigartig und wichtig.

  2. Sprachen lebendig machen: Vorleseaktionen mit Familien in verschiedenen Sprachen, zu Themen wie Vielfalt, Familienformen oder Freundschaft.

  3. Bücher kritisch prüfen: Sind eure Bücher echte „Spiegel & Fenster“? Also: Können sich Kinder in Hautfarbe, Religion, Familienform und Wohnsituation wiederfinden? Werden andere Lebensrealitäten positiv repräsentiert?

So wird die Interkulturelle Woche nicht zu einer Bühne für „Anderssein“, sondern zu einem Anlass, Zugehörigkeit und Gleichwertigkeit sichtbar zu machen.

Wenn du erfahren willst, wie du auch nach der Aktionswoche alle Kinder bestmöglich begleitest, Vorurteile minderst und das Gemeinschaftsgefühl stärkst, dann sind unsere Fortbildungen für kulturbewussten Umgang genau das Richtige für dich.

Neugierig? Im Impuls-Vortrag „Kulturelle Achtsamkeit in Kita & Ganztag“ hast du die Möglichkeit, uns und unsere Arbeit in einem einstündigen Webinar kennenzulernen - und das komplett kostenfrei.

Mehr Infos und Anmeldung: www.TeachFair.de/impuls

Lasst uns gemeinsam dafür sorgen, dass kulturelle Achtsamkeit nicht bei Projekttagen stehen bleibt, sondern fester Bestandteil unseres pädagogischen Alltags wird.

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Kulturen sind keine Kostüme.